Wie man richtig Cannabis trocknet - Guide von Less Organix

Cannabis richtig trocknen

Christoph Lesser

Nach der Ernte ist dein Cannabis noch nicht bereit für den Endkonsum. Noch steckt viel Wasser in deiner Pflanze Wasser. Zu feuchtes Material fördert Schimmel, zu schnelles Trocknen killt Terpene und verschlechtert den Geschmack. Die richtige Trocknung ist also die Basis für die Qualität deines Grases.

 

Praktischer Ablaufplan für deine Trocknung

  1. Erntezeitpunkt: Ernten, wenn >50 % der Härchen karamellfarbend – ist aber sehr individuell. 
  2. Sauber arbeiten: Handschuhe, saubere Oberflächen – Schimmelvermeidung.
  3. Trimmen: Wenn gewünscht, „dry trim“ bevorzugen – schonender für Terpene
  4. Trocknen:
    1. Raum 15–21 °C, 45–55 % RH, dunkler Zugang, stille, aber konstante Belüftung.
    2. Methode: Hang oder Screen. Dauer: 7–14 Tage.
    3. Alternative: Controlled‑Atmosphere für Profis.
  5. Kontrolle:
    1. Stielprobe: „Wenn's knackt“ = trocken genug; Blütentrocknung bei 55–65 % RH für Curing.
  6. Curing:
    1. Gläser füllen, täglich öffnen, bis sich 55 % RH stabilisiert.
    2. 2–4 Wochen warten – ideal für Geschmack und Smoothness.

 

Idealbedingungen: Temperatur & Luftfeuchte

  • Temperatur: Am besten zwischen 15–21 °C (60–70 °F). Bei über 21 °C verdunsten Terpene schneller – bitterer Geschmack droht.
  • Relative Luftfeuchte: Zwischen 45–55 %. Zu feucht: Schimmelgefahr. Zu trocken: Bitter und kratzig.

Kurz gesagt: ein dunkles, kühles, trocken-gemäßigtes Klima mit guter Belüftung.

 

Methoden im Überblick

1. Ganzpflanzen-Hang-Dry

Die klassische Methode: Ganze Pflanzen kopfüber aufhängen, idealerweise 7–14 Tage lang.
Vorteile: Langsames Trocknen, bessere Terpen-Vielfalt.
Nachteile: Braucht viel Platz und strengen Luftstrom – sonst hast du Schimmel.

2. Screen- oder Rack-Drying

Blüten auf ein Gitter legen, mit Ventilator für Luftbewegung sorgen.
Vorteile: Flächensparend, flexibel.
Nachteile: Umfüllen nötig, Blüten müssen vorsichtig gedreht werden, damit sie gleichmäßig trocknen.

3. DRYFERM Bags: Smarte Lösung für wenig Platz

Kein Trockenraum? Kein Problem. DRYFERM Bags bieten eine kompakte Alternative zur klassischen Trocknung. Die Beutel schaffen ein kontrolliertes Mikroklima, das überschüssige Feuchtigkeit entweichen lässt, während wertvolle Terpene weitgehend erhalten bleiben.

Das Material ist atmungsaktiv, reguliert die Luftfeuchtigkeit konstant (meist mit integriertem RH-Pad bei 58–62 %) und verhindert anaerobe Prozesse – also genau das, was man für eine sichere, schimmelfreie Trocknung braucht. Gleichzeitig lässt sich der Curing-Prozess direkt im Bag fortführen – praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe.

Vorteile:

  • Kein Trockenzimmer oder Hygrometer nötig
  • Geringe Geruchsbelastung
  • Platzsparend und diskret
  • Geeignet für Trocknung und Curing

Trotzdem gilt: Regelmäßig „burpen“ bleibt Pflicht. Auch ein smarter Beutel kann keine Wunder wirken, wenn er monatelang unbeachtet in der Ecke liegt. Wer’s richtig macht, bekommt mit DRYFERM eine saubere, einfache Lösung mit solidem Ergebnis.

4. High-Tech-Ansatz: Controlled‑Atmosphere

Wissenschaftlich fundiert: CO₂/O₂-Verhältnis gesteuert, oft mit reinem oder hohem Stickstoffanteil (N₂).
Studien zeigen: Cannabinoide bleiben stabil, Terpene werden geschont, und Trocknungszeit sinkt um 60 %. Außerdem weniger Schimmel.
Nachteil: Teures Equipment, eher was für Profis (Cannatrol).

 

Temperatur vs. Zeit: Hot‑Air vs. Cool‑Air

Eine Studie aus 2024 zeigt:

  • Hot-Air (ca. 30 °C): CBDA fällt erheblich – nach 7 Tagen nur noch ~35 % des Starts. Danach THCA/THC stark erhöht (Decarboxylierung).
  • Cool-Air (~20 °C): CBDA und THCA steigen in den ersten 4 Tagen ohne Verluste bei CBD/THC – insgesamt bessere Kontrolle.

➡️ Fazit: Cool-Air senkt Risiko, hitzebedingte Verluste zu verursachen.

 

Wann sind Terpene in Gefahr: Wie man sie rettet

Terpene sind flüchtig, besonders bei Wärme, Licht und Sauerstoff.

  • Niedrige Temperaturen (15–21 °C) helfen.
  • Dunkles Trocknen, um Lichtschäden zu vermeiden.
  • Kontrollierte Atmosphäre (z. B. N₂ oder C5O5-Gasgemisch): rettet Monoterpene und Sesquiterpene besonders gut.

 

Curing: Der letzte Feinschliff

Nach dem Trocknen wird’s spannend beim Curing. Blüten werden in luftdichten Gläsern (z. B. Less Organix - OrganixBox) bei 55–65 % RH, kühl und dunkel gelagert oder auch in Grove Bags gegeben (hier brauchst du keine Boveda Cure Packs).

  • Für 2–4 Wochen täglich „burpen“ (Glas öffnen), um Feuchte abzulassen – gegen Schimmel (für 10-15 Minuten).
  • Wer’s technisch mag: Hygrometer, Feuchtigkeits-Controller oder Cure Packs bringen Stabilität.
  • Curing verbessert Aroma und mildert harsche Chlorophyll-Aromen

 

Kurze Zusammenfassung für Dich!

  • Cool & langsam ist dein Friend, damit Aroma und Wirkstoffe glänzen.
  • Nie zu heiß, nie zu schnell, sonst verabschieden sich Terpene und Qualität.
  • Controlled Atmosphere? Super wenn’s passt – aber teuer.
  • Curing ist kein Luxus, sondern Pflichtprogramm für echtes Premium-Feeling.
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