
Lollipopping: Mehr Licht, mehr Buds
Christoph LesserSharing is caring
Du willst das Beste aus deinen Pflanzen herausholen, ohne aufwändige Technik oder Hightech-Setup? Dann solltest du dir Lollipopping genauer anschauen. Diese einfache, aber hochwirksame Methode sorgt dafür, dass deine Pflanzen ihre Energie genau dort investieren, wo es sich lohnt – in fette, harzreiche Buds im oberen Bereich.
Wie funktioniert das, warum ist es so effektiv – und für welche Pflanzen ist es geeignet? Hier bekommst du Antworten, die über das 0815-Wissen hinausgehen.
Was genau ist Lollipopping bei Cannabis?
Beim Lollipopping entfernst du gezielt die unteren Blätter und kleinen Blütenstände (auch „Popcorn Buds“ genannt) deiner Pflanze – also die Bereiche, die ohnehin wenig Licht abbekommen und keine nennenswerten Erträge liefern würden. Am Ende erinnert die Pflanze optisch an einen Lolli: unten kahl, oben voller Blüten.
Das Ziel: Die Pflanze soll ihre Ressourcen in die gut beleuchteten oberen Colas stecken – statt Energie auf kleine, fluffige Buds zu verschwenden, die später beim Trocknen kaum Gewicht bringen.
Warum ist Lollipopping so effektiv?
1. Höhere Qualität & Ertrag:
Durch das gezielte Entfernen der unteren Triebe wird die Energie gezielt in die oberen Buds umgelenkt. Das Resultat: dichtere, potentere Blüten, die gleichmäßiger ausreifen und weniger Verschnitt produzieren.
2. Bessere Luftzirkulation:
Weniger Blattwerk im unteren Bereich reduziert die Feuchtigkeit – und damit das Risiko für Schimmel, Mehltau oder Pilzbefall. Besonders wichtig im Indoor-Grow mit begrenzter Belüftung.
3. Effizientere Lichtverteilung:
Statt wertvolles Licht auf unnütze Stellen zu verschwenden, wird es optimal im oberen Kronenbereich genutzt. Das ist entscheidend in Setups mit begrenzter Lichtintensität.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für Lollipopping?
Der optimale Zeitpunkt liegt zu Beginn der Blütephase – genauer: in den ersten zwei bis drei Wochen, auch bekannt als der Stretch. In dieser Phase wächst die Pflanze besonders schnell, und es ist leicht zu erkennen, welche Triebe am Ende kaum Buds entwickeln werden.
Späteres Lollipopping ist zwar möglich, kann aber den Blütenansatz stören. Zu frühes Entfernen wiederum kann der Pflanze Energie entziehen, die sie noch für ihr vegetatives Wachstum braucht.
Schritt-für-Schritt: So funktioniert Lollipopping richtig
1. Klare Linie ziehen
Entscheide dich für eine Höhe – also wie viele Nodien (Knotenpunkte) du oben behalten möchtest. Meist liegt der Sweet Spot bei 3 bis 6 Internodien von unten betrachtet.
2. Gezielt ausdünnen
Entferne mit einer sauberen Schere alle kleinen Seitentriebe, Mini-Knospen und Fächerblätter unterhalb dieser Linie. Wichtig: nicht zu tief schneiden, sonst schwächst du die Pflanze unnötig.
3. Regeneration ermöglichen
Nach dem Rückschnitt braucht deine Pflanze ein paar Tage Ruhe. Unterstütze sie mit einer guten Versorgung aus Licht, Luft und organischen Nährstoffen.
Ist Lollipopping für jede Cannabis-Pflanze geeignet?
Photoperiodische Pflanzen:
Absolut. Sie haben genug Zeit, sich zu regenerieren, bevor die Blüte voll durchstartet. Hier ist Lollipopping besonders effektiv, weil du die Entwicklung gut steuern kannst.
Autoflowers:
Vorsicht! Aufgrund ihres festen Zeitplans kann übermäßiger Stress zu Wachstumshemmungen oder Ertragsverlust führen. Wenn überhaupt, dann sehr behutsam und nur bei stark wachsenden Pflanzen. Oft ist hier ein sanftes LST (Low-Stress-Training) die bessere Wahl.
Was passiert, wenn ich zu viel wegschneide?
Eine der häufigsten Anfängerfragen – und absolut berechtigt. Wenn du zu viel Material entfernst, kann das deine Pflanze massiv stressen. Das Resultat: verlangsamtes Wachstum, Blütenstopp oder im schlimmsten Fall Hermaphroditismus.
Tipp: Weniger ist oft mehr. Fang vorsichtig an, beobachte die Reaktion deiner Pflanze – und passe dich ihrem Tempo an. Jede Genetik reagiert ein bisschen anders.
Fazit: Mehr Kontrolle, mehr Qualität – mit wenig Aufwand
Lollipopping ist eine der einfachsten Methoden, um deinen Cannabis-Ertrag gezielt zu verbessern, ohne viel Equipment oder komplizierte Techniken. Durch die gezielte Reduktion des unteren Wachstums erhältst du kompaktere Pflanzen, die bessere Buds produzieren, einfacher zu pflegen sind und weniger anfällig für Krankheiten werden.
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